Die 3 größten Fehler bei der Mitarbeiterbindung im Mittelstand

Fehler bei der Mitarbeiterbindung im Mittelstand

„Reisende soll man nicht aufhalten.“ Den Spruch kennt vermutlich jeder. Im Grunde ist dieser auch nicht falsch. Wenn ein Mitarbeiter schon den Entschluss gefasst hat zu wechseln, ist es in der Regel ohnehin zu spät. Damit es erst gar nicht dazu kommt, erfahren Sie in in diesem Artikel welche drei Fehler bei der Mitarbeiterbindung im Mittelstand Sie unbedingt vermeiden sollten.

 

1.     Mitarbeiterbindung unterschätzten

 

Im Mittelstand werden händeringend neue Mitarbeiter gesucht. Fast jedes Unternehmen möchte neue gute Mitarbeiter einstellen. Deshalb sollte man Fehler bei der Mitarbeiterbindung im Mittelstand unbedingt vermeiden. Dabei werden die Mitarbeiter, die schon da sind, oft völlig aus den Augen verloren, weil sich eine Selbstverständlichkeit eingeschlichen hat. (Doppelt/ WDH klingt nicht gut) „Meine Mitarbeiter sind schon seit Jahren bei mir, die wechseln nicht“, hört man immer wieder. 

 

Gleichzeitig werden neue Mitarbeiter mit tollen Job-Angeboten, hohen vierstelligen Wechselprämien und mit Gehaltserhöhungen gelockt. Dass die eigenen Mitarbeiter das auch mitbekommen, wird regelmäßig verdrängt, „Die bestehenden Mitarbeiter habe ich ja schon“. Unweigerlich macht sich Unzufriedenheit breit. 

 

Durch die große Nachfrage nach neuen guten Fachkräften entsteht daraus ein Folgeproblem. 

 

Andere Betriebe und Unternehmen haben es auf Ihre guten und wichtigsten Mitarbeiter abgesehen. 

 

Genauso wie Sie versuchen Mitarbeiter andere Unternehmen von einem Wechsel zu überzeugen, kann es auch Ihnen mit Ihren MA passieren.

Es ist sogar schon so weit gekommen, dass Headhunter z.B. auf Baustellen kommen oder vor dem Großhandel warten, um gezielt Mitarbeiter abzuwerben.

 

Es ist also fatal zu glauben, dass Mitarbeiterbindung kein Thema ist, nur weil die Mitarbeiter schon seit längerem da sind.

 

Neue Fachkräfte zu finden ist aktuell ohnehin schwierig und teuer. Wenn jetzt gute Mitarbeiter gehen, wird diese „Baustelle“ nur noch größer.

 

2.     Fehlende Systeme und Prozesse

 

Um Mitarbeiter gezielt an das eigene Unternehmen zu binden, bedarf es guten Systemen und Prozessen, damit Maßnahmen auch tatsächlich greifen. Fehler bei der Mitarbeiterbindung im Mittelstand gilt es zu vermeiden.

 

Mitarbeiterbindung ist ein dauerhafter Prozess. Will ein guter und wichtiger Mitarbeiter gehen, ist oft im Vorfeld bereits etwas schiefgelaufen.

 

Wichtig ist, dass die Prozesse und Systeme für gute Mitarbeiterbindung gleich am ersten Tag der Zusammenarbeit greifen. Gute Mitarbeiterbindung fängt bereits mit der Begrüßung, dem Onboarding und der Einarbeitung an. Fühlt sich der neue Mitarbeiter professionell aufgenommen oder weiß außer der Personalabteilung eigentlich keiner, dass heute ein neuer Mitarbeiter anfängt? Wenn die ersten Stunden und Tage sofort chaotisch sind, sinkt die Anfangsmotivation rapide.

 

Dann ist es wichtig, dass es Prozesse und Systeme für die Umsetzung von alldem gibt, was im Stellenangebot und im Bewerbungsgespräch versprochen wurde.

Gibt es Benefits und Zusatzleistungen, die vom ersten Tag greifen oder gibt es Mitarbeitervorteile, die erst nach der Probezeit umgesetzt werden?

 

Wie werden die Zusatzleistungen kommuniziert oder werden sie überhaupt kommuniziert? Wird nur in einem Nebensatz erwähnt, dass man auch ein Job-Fahrrad oder eine betriebliche Altersvorsorge bekommen könnte oder einfach nichts davon erwähnt? Oftmals höre ich in Gesprächen immer wieder: „Wenn das jemand will, könne dieser sich ja melden.“ 

 

Ein solches Vorgehen ist allerdings kein Prozess. Wenn es einem Unternehmen wichtig ist, dass die Mitarbeiter sich wohl und wertgeschätzt fühlen, sorgt man für eine gute Aufklärung, entweder durch einen geschulten Mitarbeiter oder durch einen externen Berater.

 

Mein Tipp: Ein genauer Ablaufplan von der Einstellung, über das Onboarding sowie die Einarbeitung bis hin zur Umsetzung der versprochenen Zusatzleistungen. Gerade für die Mitarbeitervorteile macht es Sinn, einen Zeitplan zu haben, wann was umgesetzt wird.

 

3.     Die falschen Maßnahmen ergreifen 

 

Die  häufigste Fehler bei der Mitarbeiterbindung im Mittelstand ist, dass zur Mitarbeiterbindung oft gar keine oder falsche Maßnahmen ergriffen werden.

 

Mitarbeiterbindung unterscheidet man in vier zentrale Bereiche: perspektivische Bindung, nominative Bindung, emotionale Bindung und rationale Bindung.

 

Die perspektivische Bindung hängt mit dem beruflichen Aufstieg, den Weiterbildungsmöglichkeiten und der damit zusammenhängenden (einhergehenden) steigenden Verantwortung zusammen.

 

Eine nominative Bindung bedeutet, dass Mitarbeiter die Werte und Visionen des Unternehmens kennen und teilen, und sich somit verpflichtet fühlen für das Unternehmen zu arbeiten. Sie wissen, wie wichtig sie für den Betrieb sind und sind dankbar, dabei sein zu dürfen.

 

Eine emotionale Bindung besteht, wenn Mitarbeiter sich wertgeschätzt fühlen, sie einen Sinn in ihrer Arbeit sehen und das Verhältnis zum Chef und den Kollegen gut ist.

 

Zur rationalen Bindung gehören flexible Arbeitszeitenmodelle, Bonussysteme, gute Altersvorsorge- und Gesundheitsleistungen. Gerade finanzielle Anreize sind nach wie vor besonders beliebt. 

 

Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich mittelständische Unternehmen vorwiegend auf die emotionale Bindung konzentrieren. Am Ende kommt es allerdings auf eine gute Mischung an. Entscheidungen werden zwar in der Regel emotional getroffen, aber rational begründet. Wenn es also keine ausreichende rationale Gründe gibt, ist die Bindung oft in Gefahr.

 

Fazit: Fehler bei der Mitarbeiterbindung im Mittelstand

Jetzt kennen Sie die drei Fehler bei der Mitarbeiterbindung im Mittelstand. „Reisende soll man nicht aufhalten“, ist richtig, hat aber abschließend nichts mit erfolgreicher Mitarbeiterbindung zu tun. Mitarbeiterbindung findet vorher statt, damit Mitarbeiter lange gehalten werden können. Aus diesem Grund sollte man sich stehts fragen, ob man alles Nötige getan hat, um ein gutes Arbeitsverhältnis zu fördern. Nur wenn man die beschriebenen Fehler vermeidet, kann eine gute Mitarbeiterbindung auch gelingen. 

 


 

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